Was sind strukturierte Promotionsprogramme?
Strukturierte Promotionsprogramme oder Graduiertenkollegs zeichnen sich durch ein thematisch fokussiertes Forschungsprogramm sowie ein ergänzendes Studienprogramm aus. In der Regel sind mindestens fünf Hochschullehrende an einem solchen Promotionsprogramm beteiligt. Jeweils zehn bis fünfzehn Promovierende bilden eine Kohorte und durchlaufen die Promotionsphase gemeinsam. Das begleitende Studienprogramm vermittelt ihnen Fach- und Methodenkenntnisse und bereitet die Promovierenden auf eine Karriere innerhalb und außerhalb der Wissenschaft vor.
Das EASE Integrierte Graduiertenkolleg bietet den Promovierenden im Sonderforschungsbereich EASE (Everyday Activity Science & Engineering) die Möglichkeit, im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Ausbildung Schlüsselkompetenzen und Expertenwissen zu erwerben. Mit seinen Maßnahmen und Aktivitäten stellt das EASE Integrierte Graduiertenkolleg sicher, dass die Promovierenden am Anfang ihrer Karriere beruflich und persönlich bestmöglich unterstützt werden. Das Qualifizierungsprogramm umfasst themenbezogene Seminare und Workshops sowie eine jährliche Fall School.
Das Graduiertenkolleg Empowering Digital Media wird von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Es hat zum Ziel, die Rolle der Digitalen Medien in der Digitalen Revolution zu untersuchen und Methoden und Artefakte zu gestalten, zu implementieren und zu evaluieren, die einen Beitrag dazu leisten, Menschen in ihrem Leben nachhaltig zu unterstützen und eine positive Wirkung auf die Gesellschaft zu entfalten. Das Programm ist 2017 gestartet.
Das Graduiertenkolleg KD2School (GRK 2739) beschäftigt sich mit der Gestaltung von Adaptiven Systemen für ökonomische Entscheidungen. Es wird von der DFG gefördert und befindet sich in der ersten Phase (2021-2025). Die Graduierten sind auf drei Standorte verteilt: Karlsruhe (KIT, Sprecher Prof. Christof Weinhardt), Gießen (Uni Gießen) und Bremen (Uni Bremen, Co-Sprecherin Tanja Schultz) und vernetzen sich u.a. durch das LabLinking Konzept, dessen Methoden und Implementierungen im Rahmen der KD2School erprobt, gelebt und evaluiert werden.
Im „AI Center for Health Care“ vernetzen sich Doktorand*innen aus den Mitgliedseinrichtungen der U Bremen Research Alliance (UBRA) in neun interdisziplinären Projekten. Angesichts der wachsenden Bedeutung von KI in der Gesundheitsforschung stellt das Center eine zentrale Plattform für intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung und Zusammenarbeit dar. Unterstützt durch das UBRA-Leitprojekt „Künstliche Intelligenz“, fördert es gezielt die fachliche Vertiefung der Promovierenden. Das Hauptziel des Centers besteht darin, die Synergien der verschiedenen Mitgliedseinrichtungen zu bündeln, um nachhaltige Mehrwerte im Forschungsbereich zu erzielen. Dieses Projekt erhält Fördermittel vom Land Bremen.
Das Promotionsprogramm des Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) befasst sich mit dem Medien- und Kommunikationswandel in Gegenwart und Vergangenheit. In tiefgreifend mediatisierten Gesellschaften wandeln sich Populärkultur, Politik, Alltagsleben, Bildung, Religion und Kunst. Dabei spielen nicht nur veränderte digitale Infrastrukturen, sondern auch innovative Praktiken der Mediennutzung und Datafizierung eine Rolle. Da Phänomene in diesen Themenfeldern vielschichtig sind, liegt dem Promotionsprogramm insgesamt ein breiter interdisziplinärer Ansatz zugrunde, um die jeweils disziplinären Promotionen zu stärken.
Das Akronym CAUSE steht für „Concepts and Algorithms for – and Usage of – Self-Explaining Digitally Controlled Systems“. Digital gesteuerte Systeme sind in unserem Alltag allgegenwärtig, vom Transport- bis zum Gesundheitswesen. CAUSE zielt darauf ab, digital gesteuerte Systeme zum Nutzen von Entwicklern, Betreibern, der Interoperabilität und anderen Systemen selbsterklärend zu machen. Thematisch deckt CAUSE alle Ebenen digitaler Systeme ab, vom System-of-Systems über Software-Stacks bis hin zu digitaler Hardware. Die Promovierenden in CAUSE arbeiten eng zusammen, um ebenenübergreifende Aspekte der Selbsterklärung zu untersuchen und nutzen dabei einen virtuellen Windpark als Demonstrator.
Die Vision des Graduiertenkollegs HEARAZ (GRK 2969) ist die umfassende inter- und transdisziplinäre Ausbildung von Wissenschaftler*innen für die effiziente Entwicklung einer neuen Generation ohrnaher vernetzter technischer Assistenzsysteme (Hearables) und ihre Einbettung in die Lebens- und Versorgungspraxis. Diese Vision wird konzeptionell und technologisch durch die Vernetzung von Hörgeräten mit Sensoren und externen Geräten verwirklicht. Das Graduiertenkolleg wird von der DFG gefördert und es handelt sich dabei um eine Kooperation der Universität Oldenburg (Sprecher Prof. Andreas Hein) und der Universität Bremen (Co-Sprecherin Prof. Tanja Schultz).
CAVECORE (Continuous, Automated Validation, and Evaluation of Cognitive Robots in Open-Ended Environments) ist ein Marie-Skłodowska-Curie-Doktoranden-Netzwerk, das die nächste Generation von Forschern ausbildet, um die kognitive Robotik voranzubringen – Roboter, die interagieren, lernen und sich an offene reale Umgebungen anpassen können. Das Netzwerk befasst sich mit einer der zentralen Herausforderungen der KI-gestützten Robotik: der systematischen und vertrauenswürdigen Bewertung und Validierung der Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit solcher Roboter.